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Die Welt auf dem PrüfstandNachhaltigkeitsindikatoren
im Rio-Follow-up
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Petra Stephan |
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Auch fast 10 Jahre nach dem Umwelt- und Entwicklungsgipfel in Rio (1992) fehlen klar umrissene und allgemein akzeptierte Maßstäbe dafür, was nachhaltige Entwicklung beinhaltet und was sie ausschließt. Damit ist der Instrumentalisierung des Leitbildes Tor und Tür geöffnet - und sie ist gängige Praxis. In dieser Situation können allgemein akzeptierte Indikatoren für Nachhaltigkeit einen Beitrag leisten, der Beliebigkeit der Nachhaltigkeitsdebatte ein Ende zu setzen. Dieses erkannte auch die UN-Kommission für Nachhaltige Entwicklung (CSD), die 1995 ein mehrjähriges Arbeitsprogramm für nationale Nachhaltigkeitsindikatoren verabschiedete und damit den Prozess für nationale Nachhaltigkeitsindikatoren maßgeblich beförderte. Angeregt durch den CSD-Indikatorenkatalog legte das Forum Umwelt & Entwicklung 1997 für Deutschland ein alternatives Indikatorensystem vor. Hiermit sollte der Grundstein gelegt werden für eine fundierte Debatte, "an deren Ende ein empirisch gesichertes, fachlich begründetes und politisch breit getragenes System von Schlüsselindikatoren für die Zukunftsfähigkeit Deutschland steht" (Forum Umwelt & Entwicklung 1997, S.8). Leider erfüllte sich diese Hoffnung nicht. Das Thema Indikatoren stiess bei fast allen großen deutschen Nichtregierungsorganisationen auf nur geringes Interesse und das alternative Indikatorensystem wurde nicht weiterentwickelt. Im Gegensatz hierzu haben Nachhaltigkeitsindikatoren in Deutschland auf der staatlichen Ebene durch die nationale Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung in den vergangenen Monaten eine prominente Rolle bekommen. Zentrales Element der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie stellen 21 Schlüsselindikatoren als Gradmesser der Nachhaltigkeit dar.
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